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#crazyideenrocknroll im Koppel-Karussell

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Mein Chef so zu mir: “Mach dir mal Gedanken zum Thema Kreation und Konzeption und schreib dazu mal einen Blogpost.” – Ich so zurück: “Was soll denn da rein?”

Vorgabe: Freie Heide!

Wuhuuu! Ab auf die Koppel der Kreation, ohne Begrenzungszäune, bis die biologischen Kraftwerkbatterien den Geist aufgeben. #crazyideenrocknroll

Henni-Luftsprung

Meine Synapsen drehten erst mal gepflegt durch – DON’T STOP ME NOW! – mit Moonwalk-Einlage und Siegerfaust. Leider verbrannten meine Synapsen das Dopamin der frohen Freiheitskunde schneller, als die Energie meiner Batterien ausging. Beim Springen, Rennen, Wandeln, Taumeln und Tanzen auf der Koppel fiel mir zunehmend diese nicht zu fassende Weite auf. Mir wurde die Tragweite dieser kreativen Freiheit schlagartig bewusst:

Wenn Du alles tun kannst, was dir gerade in den Sinn kommt, was tust du dann?

 

Skizze-1

 

Ja ha! … Bis zur Inspirations-Unendlichkeit und über den Overload hinaus … Olé!

 

Skizze-Dreifaltigkeit

Immer schön weiter laufen, laufen, laufen, laufen, laufen … So lange bis man von einer Idee umgehauen wird. Das Problem beim Runden drehen ist der Hunger. Er wächst und der Fun bleibt auf der Strecke. Ich musste den Hunger auf pragmatische Weise stillen.

Menü-Abgebot to go: Infografik!

Der Heilige Kelch im Blogger-Metier: Ich bereite den Blogpost zu Kreation und Konzeption als hübsch anzusehendes Abendmahl auf. Motto: „Die heilige Dreifaltigkeit – wie wunderhafte Ideen entstehen“.

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Das Desaster war vorhersehbar, denn für eine schnicke Infografik brauchte es die richtigen Zutaten aus Daten und Fakten. Kreation lässt sich aber nur schwer in Zahlenförmchen pressen. Und wenn der Inhalt schon zu wünschen übrig lässt, vergiss die Appetite anregende Verpackung. Kommt geschmacklose Pampe bei raus. Und bevor es sch**** serviert wird, werfe ich diese Idee gleich in die Biotonne.

Under Pressure!

Die Zeit lief gnadenlos gegen mich und ich hatte meinen Hunger nur semi-optimal stillen können. Trotzdem befand ich mich in einer Art Völle-Koma. Also legte ich mich auf die Wiese und ließ alle fünf gerade sein. Die vorbeiziehenden weißen Einhörner und Elche brachten mich auf die nächste Idee und führten mich gleichzeitig zum Ursprung der Kreativität zurück – dem weißen Blatt Papier.

Von Minikritzeleien bis hin zu A4 übergreifenden Landschaften aus Ideenfetzen und Schachtelsätzen – das weiße Blatt Papier wird schnell zu einer Mind Map deiner Fantasie. Yes! So einfach kann’s sein.

Mindmap

Und ohne Vorgabe war meine: Ich zeige anhand des weißes Blattes den Kreationsprozess, mach einen Origami-Pinguin draus und é voila, ich hab eine Hyperdesignkreation geschaffen. Kehrseite: Es fehlt an Inhalt und damit auch an Mehrwert. Ich bastelte also aus der Idee einen Papierflieger, lies ihn fliegen und winkte wehmütig zum Abschied.

Auf der Koppel ist der Kuchen los!

*Muhaha* geil, warum war ich da nicht gleich drauf gekommen? Wir haben bei uns in der Agentur einen Kuchen-Donnerstag (neu-deutsch auch gerne Cake Thursday genannt). Wir lieben Kuchen. Wir lieben generell Süßes. Das sieht man hier, da, und da auch, dann wieder hier und weil aller guten Dinge fünf sind, hier auch noch.

Okay, wir sind Junkies! Kein Tag ohne. Immerhin ist das der Treibstoff für die Batterien (du erinnerst dich?)!

Wir machen eine „We Are Cake“ Backstube auf. Damit haben wir den ersten Eckpfosten, um unser Themengebiet abzustecken, gesetzt. Um uns jetzt von den Wettbewerbern abzuheben, brauchen wir ein Alleinstellungsmerkmal, zum Beispiel: We Are Cake ist die erste Nicht-Backstube Deutschlands. Ja, wir machen Kuchen. Aber er muss nicht gebacken werden. Raw Food quasi und „noch“ eine Nische im großen Trend-Heuhaufen. Zweiter Eckpfosten steckt.

So spinnt sich das dann immer weiter – aus den ersten Ideen wird zunehmend ein einheitliches Konzept, mit einem uniquen Look & Feel (dritter Eckpfeiler), einem authentischen Wording (vierter Eckpfeiler) und einer aufmerksamkeitsstarken und unverwechselbaren Kommunikationsbotschaft.

Easy peasy ist der Zaun um unser Themen-Areal errichtet und wir wissen, was alles möglich ist auf unserer kreativen Spielwiese – IT’S A KIND OF MAGIC – ab diesem Moment, wenn du weißt, wo die Grenzen liegen und was du innerhalb der Grenzen tun kannst, beginnt der Spaß! Go crazy with it!

Da das aber nicht meine Aufgabe war, stehe ich noch immer hier, auf der leeren Koppel. Es ist stockduster und keine Erleuchtung weit und breit. Ich hab immer noch keinen Schimmer, was ich zum Thema Kreation und Konzeption schreiben soll. Denn „einfach mal machen“ ist alles andere als produktiv.

So, Spaß beiseite jetzt.

Es braucht einfach mal Ziele!

 

1. BRIEFING
Ein gutes Briefing bringt den Kreationsprozess ins Rollen. Ein Briefing gibt mir im Idealfall Aufschluss über diese ominösen W-Fragen und steckt zugleich meinen Handlungsrahmen für Ideen ab. Je präziser das Briefing, desto freier fühl ich mich (siehe mein Dilemma).

2. RECHERCHE
Ein Briefing ersetzt keine Recherche. Ich muss mich trotzdem hinsetzen und erst einmal die Archive von Google durchforsten. Denn Wissen ist Ideen-Macht. Im Idealfall bekomme ich vom Kunden das Produkt direkt in die Hand gedrückt, sodass ich es mit all meinen Sinnen auseinander nehmen kann.

3. STRATEGIE
Ist im Idealfall im Vorfeld von einem Strategen erarbeitet worden und mit im Briefing verpackt. Ist also theoretisch kein Kreations-Business. Kann aber manchmal zu einem werden, wenn nix da ist.

4. SPRUNGBRETTER
Sind kreative Ideensätze, die sich durch die Strategie heraus kristallisieren – und können im Idealfall zu großartigen, chaotischen, hirn-orgastischen, alles andere fressenden Ideenräuschen werden. Für einen Kreativen sind das die geilsten Drogen der Welt! Zig Hunderte von Ideen können durch solche Sätze hervorgerufen werden.

Zusatz: Ein Ideensatz sollte immer eine ungewöhnliche Wahrheit beinhalten.

5. IDEEN
Passen sie nicht in drei bis vier prägnante Sätze, schmeiß sie entweder weg oder überdenke sie so lange, bis sie ins Konstrukt passen. Vorsicht: Ideen sind noch keine Umsetzung! Wird gerne mal verwechselt. Und! – um unabhängig von Ideensätzen an Ideen heranzukommen, kann man sich diverser Kreativtechniken bedienen. Aber das ist ein anderes Thema.

6. KONZEPT
Das Konzept ist die Ausgestaltung der Idee. Sie beinhaltet im Idealfall Strategie, Kommunikationsbotschaft, User-Journey, weitere zur Kampagne passende Marketing-Maßnahmen, Auswahl geeigneter Kanäle, Roll-Out-Pläne, Verzahnungen zu anderen bereits bestehenden Maßnahmen und erste Umsetzungen.

Wenn das der Kunde am Ende schluckt, haben alle alles richtig gemacht. Dann heißt es nur noch Daumen drücken, dass es die Crowd da draußen auch so supergeil findet, wie die Kreativen, die es sich auf der Koppel ausgedacht haben.

PS: Und wenn ihr auf dieser Koppel ein weißes Kaninchen seht, folgt ihm. Denn es kann euch auf neue und spannende Wege führen.

Kaninchen

Trust me und der Bohemian Rhapsoday. Cheers, Amen & Rock on!


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